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Freigabebegründungen
Kinostart am 09.01.2025
DAS MÄDCHEN MIT DER NADEL, DK,PL 2024
Das historische Drama erzählt von einer jungen Arbeiterin in Dänemark nach dem Ersten Weltkrieg, die sich nur mühsam finanziell über Wasser hält. Als sie ihr ungeborenes Kind abtreiben will, lernt sie eine charismatische Frau kennen, die Kinder in Pflegefamilien vermittelt und freundet sich mit ihr an – bis zu einer schockierenden Entdeckung. Die abgründige Geschichte ist in expressiven Schwarzweißbildern erzählt und weist Motive des Thrillers wie auch des Horrorfilms auf, zeichnet dabei jedoch auch ein genaues Bild der sozialen Wirklichkeit jener Zeit. 16-Jährige sind in der Lage, die teils drastischen Gewaltmomente des Films sowie die mehrfache Darstellung von selbstschädigendem Verhalten zu verstehen und in den Kontext einzuordnen. Aufgrund ihrer bereits gesammelten Medienerfahrung können sie auch die filmischen Stilisierungen reflektieren und die Genremotive entschlüsseln, sodass sie genug Distanzierungsmöglichkeiten haben. Eine Beeinträchtigung ist für die genannte Altersgruppe nicht zu befürchten.
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FSK ab 16 freigegeben
Deskriptoren: Gewalt,Selbstschädigung
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Karantina, TR 2025
Thriller über ein Mädchen, das auf eine neue Schule kommt, als dort wegen einer ansteckenden Krankheit eine Quarantäne verhängt und das ganze Gebäude abgeriegelt wird. Neue Freunde, eine Leiche und eine Dreiecksbeziehung prägen die turbulenten weiteren Ereignisse. Der geradlinig erzählte Film konzentriert sich auf seine Protagonistin und weist zahlreiche vertraute Motive von Teenager- und Highschooldramen auf. Trotz zahlreicher Anknüpfungspunkte für Kinder und Jugendliche bietet der Film durch seine teils künstlich und stilisiert anmutende Inszenierung auch viele Distanzierungsmomente, sodass 12-Jährige bereits mit einzelnen gewalthaltigen und bedrohlichen Szenen sowie der deutlichen Darstellung von Verletzungen umgehen können. Auch der teils massiv beleidigende Sprachgebrauch kann von dieser Altersgruppe in den Kontext eingeordnet werden, ohne dass die Gefahr einer Überforderung besteht.
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Bedrohung,Verletzung,Sprache
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September 5, D 2024
Das Drama erzählt vom Überfall palästinensischer Terroristen auf das israelische Team der Olympischen Spiele 1972 in München aus der Perspektive der Sportjournalisten des US-Senders ABC, die als einzige vor Ort sind und von den dramatischen Entwicklungen berichten. Kammerspielartig inszeniert, thematisiert der Film in spannungsreichen und dramatischen Szenen nicht nur den historischen Kontext, sondern stellt auch Fragen zur ethischen Verantwortung der Medien bei der Berichterstattung. Kinder und Jugendlich ab 12 Jahren sind bereits in der Lage, die Dramatik der Ereignisse in den Kontext einzuordnen, zumal das Geschehen auch durch die Reporter reflektiert und bewertet wird. So kann sich die genannte Altersgruppe von der thematisierten Gewalt und der bedrohlichen Atmosphäre ausreichend zu distanzieren. Eine Beeinträchtigung ist nicht zu befürchten.
September 5
Trailer ab 12 Jahren
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Bedrohung
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Veni Vidi Vici, A 2024
Satirisches Drama über eine Wiener Milliardärsfamilie, die aufgrund ihres Reichtums keinerlei Konsequenzen für Verfehlungen oder Verbrechen fürchten müssen, nicht einmal für die mörderischen Menschenjagden, die der Vater regelmäßig veranstaltet. Der Film stellt zynische und amoralische Figuren in den Mittelpunkt und enthält einige Bedrohungssituationen sowie drastische Verletzungsdarstellungen. Nacktheit in einem sexuellen Zusammenhang wird nicht übermäßig ausgespielt. Jugendliche ab 16 Jahren sind aufgrund ihres Entwicklungsstands in der Lage, diese Szenen und Figurenzeichnungen als Elemente einer überspitzten Gesellschaftssatire zu betrachten, sie kritisch zu hinterfragen und eine entsprechende emotionale Distanz zu wahren. Die Darstellungen haben zudem keinen Vorbildcharakter, sodass eine verstörende oder sozialethisch desorientierende Wirkung bei Zuschauenden ab 16 Jahren nicht zu befürchten ist.
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FSK ab 16 freigegeben
Deskriptoren: Gewalt
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We live in Time, GB 2024
Mischung aus romantischer Komödie und Drama über eine junge Köchin und einen Werbemanager, die sich ineinander verlieben und eine Familie gründen. Doch das Glück wird überschattet, als die Frau unheilbar an Krebs erkrankt. Der insgesamt ruhig erzählte Film enthält vereinzelte Szenen mit sexualisierter Sprache sowie eine Sexszene, die aber zurückhaltend inszeniert und nicht explizit bebildert ist. Eine Überforderung ist hier bei Jugendlichen ab 12 Jahren nicht zu befürchten. Die stellenweise sehr eindringliche Darstellung der Krebserkrankung und ihrer Folgen für die junge Familie bewegt sich in einem Rahmen, der Zuschauende ab 12 Jahren emotional bewegen kann, sie aber nicht überfordert. Heitere und liebevolle Situationen bieten zudem Entlastungsmöglichkeiten.
We live in Time
Trailer ab 12 Jahren
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Sexualität,belastende Themen,Sprache
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Freigabebegründungen
Kinostart am 02.01.2025
Bernard Bär: Mission Mars, VRC 2023
Science-Fiction-Animationsfilm über einen tollpatschigen Eisbären, der sich als Agent bei einer Mars-Mission einschleicht, um ein Monster zu fangen. Gemeinsam mit einem Androiden stellt er dann allerdings fest, dass das Monster freundlich ist – woraufhin er es gegen ein finsteres Komplott unterstützt. In bunten freundlichen Bildern, mit viel Humor und einzelnen turbulenten Actionszenen erzählt der Film von Freundschaft und Loyalität und konzentriert sich dabei ganz auf die sympathischen Hauptfiguren. Kinder Im Schulalter können in diesem Kontext problemlos mit einzelnen bedrohlichen und dramatischen Momenten sowie Darstellungen von Leid umgehen. Das deutlich phantastische Setting und die kindgerechte Gestaltung bieten jederzeit ausreichend Entlastung, sodass keine Beeinträchtigung für diese Altersgruppe zu befürchten ist.
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FSK ab 6 freigegeben
Deskriptoren: Bedrohung,belastende Szenen
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Better Man - Die Robbie Williams Story, AUS,USA 2024
Das biographische Drama zeichnet die Höhen und Tiefen der Karriere von Robbie Williams nach, der darin als Affe inszeniert ist. Mit zahlreichen musikalischen Szenen beleuchtet der Film den Druck des Promilebens und Williams Probleme mit massivem Alkohol- und Drogenkonsum. Das keineswegs schmeichelhafte Porträt weist einige gewalthaltige Szenen sowie Darstellungen von Sucht und Abstürzen sowie düstere Wahnvorstellungen samt Splatterelementen auf. Diese Aspekte sind jedoch gut in die Handlung eingebettet und werden deutlich thematisiert, sodass der Film letztlich für die konstruktive Auseinandersetzung mit Problemen plädiert. Für Distanzierungsmöglichkeiten sorgen zudem die Darstellung als Affe und die opulent inszenierten musikalischen Einlagen. So sind bereits Kinder ab 12 Jahren auf der Basis ihrer bereits gesammelten Medienerfahrung in der Lage, mit den genannten Aspekten umzugehen. Sie können das Geschehen reflektieren und hinterfragen, ohne dass das Risiko einer Beeinträchtigung besteht.
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Selbstschädigung,Drogenkonsum,Sprache
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Feste & Freunde - Ein Hoch auf uns!, D 2024
Mischung aus Drama und Komödie über eine größere Freundesclique, die sich über mehrere Jahre hinweg zu unterschiedlichsten Anlässen trifft, wobei immer wieder individuelle Veränderungen und Krisen, aber auch positive Entwicklungen zum Thema werden. Der episodenhaft erzählte Film ist von überwiegend freundlicher Atmosphäre und hellen Farben geprägt und zeichnet seine Figuren emotional und einfühlsam, doch auch mit viel Witz. Die bestimmenden Themen sind deutlich erwachsenenbezogen, etwa Beziehungen, Sexualität und Partnerschaft sowie Politik, Krieg und Tod. 12-Jährige sind jedoch aufgrund ihrer bereits gesammelten Medienerfahrung in der Lage, diese Aspekte zu verarbeiten und sich ausreichend zu distanzieren. Die überwiegend ruhige Erzählweise bietet dieser Altersgruppe genug Entlastung. Da sie auch die humorvolle Haltung des Films entschlüsseln können, ist eine Überforderung für sie nicht zu befürchten.
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: belastende Themen
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Nosferatu - Der Untote, USA 2024
Im 19. Jahrhundert spielender Horrorfilm über den Vampir Nosferatu, der von Transsilvanien in eine deutsche Hafenstadt reist, wo ihm zahlreiche Menschen zum Opfer fallen. Vor allem aber hat er es auf die Ehefrau eines jungen Rechtsanwalts abgesehen. Der ruhig inszenierte Film hat eine düstere, bedrohliche Grundatmosphäre. Stellenweise kommt es zu drastischeren Gewaltdarstellungen, die aber schlüssig in die Dramaturgie eingebunden sind, nicht reißerisch wirken und Jugendliche ab 16 Jahren nicht überfordern. Auch die vereinzelt geschilderte Verbindung von Gewalt und Lust bzw. Sexualität wird nicht verherrlicht und kann von Zuschauenden ab 16 Jahren als genretypisch in den Kontext der Vampirgeschichte eingeordnet werden. Eine sexualethische Desorientierung oder anderweitige Beeinträchtigungen sind daher nicht zu befürchten.
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FSK ab 16 freigegeben
Deskriptoren: Gewalt,Sexualität,Verletzung
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Die FSK-Kennzeichnungen erfolgen auf der Grundlage von §§ 12, 14 Jugendschutzgesetz. Sie sind gesetzlich verbindliche Kennzeichen, die von der FSK im Auftrag der Obersten Landesjugendbehörden vorgenommen werden. Die FSK-Kennzeichnungen sind keine pädagogischen Empfehlungen, sondern sollen sicherstellen, dass das körperliche, geistige oder seelische Wohl von Kindern und Jugendlichen einer bestimmten Altersgruppe nicht beeinträchtigt wird
Nach einer vollständigen Sichtung des Films besprechen die Mitglieder des Prüfausschusses den Film unter filmanalytischen Aspekten, wie Genre, Erzählstruktur, Themen, Figurenzeichnung, Spannungserzeugung, Bildgestaltung, Kulisse und Ausstattung, Kameraarbeit, Schnitt, Musik, Vertonung, Farb- und Lichtgestaltung.
Anschließend geht es um die vermutete Gesamtwirkung des Films auf Kinder und Jugendliche. Folgende Beurteilungskriterien werden vom Prüfausschuss in den Blick genommen: Bedeutung einzelner Szenen in Relation zum gesamten Film, Fiktionalität oder Realitätsnähe, jugendschutzrelevante Inhalte wie Gewalt, Drogen, Sexualität, Rollenbilder, Verhältnis von spannungsreichen zu entlastenden Szenen sowie Identifikationsfiguren, Helden und die Aussage des Films.
Für die Altersfreigabe eines Films spielen Wirkungsrisiken wie Beeinträchtigung aufgrund von ängstigung, übererregung, negative Vorbildverhalten oder Desorientierung die entscheidende Rolle.
Um eine größtmögliche Transparenz im Jugendmedienschutz zu gewährleisten, veröffentlich die FSK seit Oktober 2010 zum Starttermin von Kinospielfilmen Begründungstexte zu den jeweiligen Altersfreigaben. Eltern, Kinder, Jugendliche und andere Interessierte können sich so direkt über die Hintergründe einer Freigabe informieren. Bitte beachten Sie, dass für Dokumentarfilme, DVD-, Blu-ray- und Video-Veröffentlichungen sowie für Filme mit dem Kennzeichen "FSK ab 18/Keine Jugendfreigabe" derzeit keine individuellen Begründungen veröffentlicht werden.
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