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Freigabebegründungen
Kinostart am 05.12.2024
A Different Man, USA 2024
Psychothriller über einen Schauspieler, der an einer schweren Gesichtsdeformation leidet, jedoch durch eine experimentelle Behandlung ein makelloses Gesicht erhält. Zunächst hoch erfreut über die Verwandlung, stellt er bald fest, dass auch seine neue Existenz dunkle Seiten hat. Die komplexe und differenzierte Reflexion über Identität und Charakter ist überwiegend ruhig erzählt und konzentriert sich ganz auf die Hauptfigur und ihre genau gezeichneten Veränderungen. Die düstere Grundstimmung wird dabei durch Elemente von Body Horror, aber auch bissigen Humor gesteigert beziehungsweise konterkariert. Obwohl sich der Film an Erwachsene richtet, können bereits 12-Jährige Darstellungen von Verletzungen, Gewalt und menschlichen Ausnahmezuständen in diesen komplexen Kontext einordnen und sich ausreichend distanzieren. Auf der Basis ihrer Medienerfahrung sind sie in der Lage, die irritierenden Momente des Films seinen ernsten Fragestellungen zuzuordnen und zu reflektieren. Eine Beeinträchtigung ist für sie nicht zu befürchten.
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Verletzung,belastende Themen
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Abendland, D 2024
Drama über eine Klimaaktivistin, die bei einer Protestaktion im Wald mit einer Gruppe anderer Aktivisten Holzarbeiter attackiert. Als die Polizei eingreift, kann die als Angela Merkel Maskierte fliehen, stürzt aber – und erwacht in einer anderen Realität mit einer Gemeinschaft, die auf Bäumen lebt und sich vom Staat unabhängig erklärt hat. In überwiegend ruhiger Erzählweise und mit vielen Dialogen erzählt der parabelhafte, teils surreale Film vom Verhältnis von Kollektiv und Individuum, Realität und Utopie, Maskerade und Identität. In diesem Rahmen sind bereits 12-Jährige auf der Basis ihrer Medienerfahrung in der Lage, mit einzelnen Darstellungen von Bedrohung und Gewalt umzugehen, ebenso mit Szenen, in denen weiche Drogen konsumiert werden, ohne dass es eine deutliche Botschaft dagegen gibt. Der Film bietet ihnen durch seine langsame, dialogzentrierte und teils abstrakte Erzählweise genug Möglichkeiten zur Distanzierung, sodass keine Überforderung zu befürchten ist.
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Drogenkonsum,Bedrohung
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THE OUTRUN, D,GB 2024
Drama über eine junge Schottin, die in London alkoholsüchtig wird und auf die schottischen Orkney-Inseln zurückkehrt, um die Sucht zu überwinden und einen Neuanfang zu wagen. Der verschachtelt erzählte Film thematisiert vor allem in den Londoner Szenen Alkoholsucht und die damit verbundenen Zusammenbrüche sowie das destruktive Verhalten der Hauptfigur; in einer Szene kommt es beinahe zu einem sexuellen Übergriff. Diese Szenen sind durchaus intensiv, werden aber nicht reißerisch ausgespielt und können von Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren in den Handlungskontext eingeordnet und verarbeitet werden. Für Zuschauende ab 12 Jahren wird das Thema Alkoholmissbrauch in verständlicher Weise aufgezeigt, ohne dabei verharmlosend zu wirken. Zudem bieten zahlreiche ruhige Szenen in der rauen Natur der Inseln ausreichende Entlastungsmöglichkeiten. Beeinträchtigungen sind daher bei Zuschauenden ab 12 Jahren nicht zu befürchten.
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: sexualisierte Gewalt,Gewalt,belastende Themen
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The Visitor, GB 2024
Nach Einschätzung des Prüfausschusses beinhaltet der Kinospielfilm eine beeinträchtigende Wirkung auf Jugendliche. Für Filme mit der Alterskennzeichnung FSK ab 18/Keine Jugendfreigabe wird keine individuelle Begründung erstellt.
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FSK ab 18 /Keine Jugendfreigabe
Deskriptoren: Sexualität
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Toni und Helene, D,A 2024
Roadmovie-Komödie über eine unheilbar an Krebs erkrankte Schauspielerin, die in einer österreichischen Seniorenresidenz lebt und sich mit ihrer Zimmernachbarin zusammentut, um in der Schweiz Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Auf der Fahrt kommt es zu turbulenten Ereignissen. Der Film hat eine humorvolle Grundstimmung und stellt positive Figuren in den Mittelpunkt. Das Thema Sterbehilfe wird in den Dialogen nur vereinzelt und sehr zurückhaltend behandelt, sodass bei Kindern ab 6 Jahren keine Überforderung zu befürchten ist. Vereinzelt kommt es zu derber Sprache sowie zu leicht bedrohlichen, dramatischen oder traurigen Szenen. Diese sind jedoch kurz gehalten und bewegen sich in einem Rahmen der Kinder ab 6 Jahren nicht überfordert. Zahlreiche humorvolle Situationen und das positiv-offene Ende bieten zudem ausreichende Entlastungsmöglichkeiten.
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FSK ab 6 freigegeben
Deskriptoren: Risikoverhalten,Bedrohung
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Freigabebegründungen
Kinostart am 28.11.2024
Caddo Lake, USA 2024
Das Mystery-Drama erzählt in parallelen Handlungssträngen von einem jungen Mann, der den wahren Grund für den Tod seiner Mutter herausfinden will, und von einer Jugendlichen, die auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester ist. An einem mysteriösen See entdecken sie die Möglichkeit, in der Zeit zu reisen. Die Geschichte ist überwiegend ruhig erzählt und konzentriert sich in düsterer Atmosphäre auf die beiden Hauptfiguren, wobei sich insbesondere das Mädchen als starke und mutige Identifikationsfigur eignet. Einzelne dramatische Szenen sowie kurze Schockmomente können für Kinder in dem mysteriösen Kontext eine Herausforderung darstellen. Doch bereits 12-Jährige sind auf der Basis ihrer Medienerfahrung in der Lage, diese Aspekte zu verarbeiten. Die phantastischen Elemente bieten dieser Altersgruppe ausreichende Distanzierungsmöglichkeiten, und da der Film keine drastischen Bilder oder Gewaltmomente aufweist, besteht für sie nicht die Möglichkeit einer Beeinträchtigung.
Caddo Lake
Trailer ab 12 Jahren
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Bedrohung
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City Of Darkness, HK,VRC 2024
Die Mischung aus Gangsterdrama und Actionfilm spielt in der sogenannten "Dark City", einem Hongkonger Stadtviertel, das von den Triaden beherrscht wird. Dort versucht ein Flüchtling Fuß zu fassen, und gerät in ein gefährliches Spiel um Machtgier und Rache. Die geradlinige Geschichte entfaltet sich in stilisierten Bildern und mit zahlreichen typischen Genreelementen. Neben Rache und Vergeltung werden aber auch Freundschaft und Solidarität zu zentralen Themen, wobei Gut und Böse dabei klar unterschieden sind. 16-Jährige sind in der Lage, die wuchtigen und ausgedehnten Actionszenen mit teils drastischen Bildern von Gewalt und Verletzungen in den Genrekontext einzuordnen und sich ausreichend zu distanzieren. Die artifizielle Inszenierung mit den durchchoreografierten Kämpfen und die Betonung von Werten wie Verantwortung und Solidarität bieten genug Orientierung, sodass für diese Altersgruppe keine Überforderung zu befürchten ist.
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FSK ab 16 freigegeben
Deskriptoren: Gewalt,Bedrohung,Verletzung
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Das Meer ist der Himmel, D,AL 2024
Drama über einen jungen Mann, der aus Deutschland in sein Geburtsland Albanien zurückkehrt, um den letzten Willen seines Großvaters zu erfüllen, dessen Asche ins Meer zu streuen. Auf der Reise quer durchs Land entdeckt er seine Heimat neu - kommt jedoch auch einem Familiengeheimnis auf die Spur. Das Roadmovie ist überwiegend ruhig erzählt und konzentriert sich auf den Protagonisten, seine Begegnungen und seine innere Entwicklung hin zur Selbstfindung. In diesem Rahmen können einzelne dramatische Szenen mit gewalthaltigen und bedrohlichen Momenten sowie diskriminierender Sprache eine Herausforderung für Kinder darstellen, doch 12-Jährige sind bereits in der Lage, diese Aspekte ins Geschehen einzuordnen und zu verarbeiten. Ihnen bieten die Identitätssuche der Hauptfigur und die letztlich harmonische Grundhaltung des Films ausreichend Halt, um dem Film ohne Überforderung bis zum versöhnlichen Ende zu folgen.
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Diskriminierung,Bedrohung,belastende Themen
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Der Vierer, D 2024
Beziehungskomödie über zwei bildungsbürgerliche Paare, die sich für einen "Vierer" verabreden, um ihr eingeschlafenes Liebesleben wieder in Schwung zu bringen. Allerdings brechen bei dem Treffen schon bald alte und neue Konflikte auf. Der dialogorientierte Film thematisiert Partnerschaften und sexuelle Freizügigkeit. Feste Zweierbeziehungen werden dennoch eindeutig positiv bewertet. Vereinzelt gibt es deutliche Sexszenen, die teilweise eher komödiantisch wirken und zudem stimmig in den Handlungskontext eingebunden sind. Insgesamt richtet der Film sich klar an ein erwachsenes Publikum und bietet Kindern und Jugendlichen kaum emotionale Anknüpfungspunkte, was eine Distanzierung erleichtert. Davon abgesehen sind Zuschauende ab 12 Jahren in der Lage, die Handlung des Films angemessen zu reflektieren, ohne dass Beeinträchtigungen zu befürchten sind.
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Sexualität,Sprache
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EMILIA PÉREZ, F 2024
Die Mischung aus Krimikomödie und Musical erzählt von einem berüchtigten Kartellboss, der eine Anwältin engagiert, um aus seinem bisherigen Leben zu verschwinden und sich endlich auch physisch in die Frau zu verwandeln, als die er sich schon immer fühlt. Doch die Gewalt bleibt auch im neuen Leben präsent… Die ungewöhnliche Geschichte ist mit skurrilen Elementen und zahlreichen Gesangs- und Showeinlagen erzählt, weist jedoch auch einige deutliche Darstellungen von Gewalt, Bedrohung und Verletzungen auf, zudem einen teils vulgären, diskriminierenden Sprachgebrauch. 12-Jährige sind auf der Grundlage ihrer Medienerfahrung aber bereits in der Lage, diese so unterschiedlichen Elemente zu identifizieren und in den genrenahen Rahmen einzuordnen, zumal das alltagsferne Setting, die zahlreichen Stilisierungen der Inszenierung und der Humor des Films die Distanzierung erleichtern. Eine Beeinträchtigung ist für 12-Jährige nicht zu befürchten.
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Diskriminierung,Verletzung,Sprache
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Mukadderat, TR 2024
Komödie mit dramatischen Elementen über eine 65-jährige Frau, die in einer türkischen Kleinstadt lebt und nach dem Tod ihres Mannes beschließt, noch einmal zu heiraten. Damit versetzt sie ihre erwachsenen Kinder und die gesamte Stadt in helle Aufregung, allerdings sind nicht alle erfreut über die ungewöhnliche Entscheidung. Der Film hat eine heitere und positive Grundatmosphäre. Zu Beginn gibt es traurige Momente, und im Verlauf des Films kommt es zu lautstarken Streitigkeiten, wobei es bei einem Geschwisterstreit auch zu einer Rangelei kommt. All diese Situationen werden jedoch durch die heitere Gesamthandlung abgemildert und bewegen sich in einem Rahmen, der Kinder ab 6 Jahren in keiner Weise überfordert.
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FSK ab 6 freigegeben
Deskriptoren: Bedrohung,belastende Szenen
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Solo Leveling: Reawakening, J 2024
Animationsfilm, der die erste Staffel der gleichnamigen Anime-Fernsehserie zusammenfasst. Im Mittelpunkt steht ein sogenannter "Jäger" mit übermenschlichen Kräften, der gegen Monster aus einer anderen Dimension kämpft. Der Film zeigt, wie er durch hartes Training und sich wiederholende Prüfungen versucht, in einen höheren Rang aufzusteigen. Der Film ist in der Dramaturgie eines Computerspiels gestaltet und enthält zahlreiche Kampf- und Actionszenen, häufig mit drastischen Gewalt- und Verletzungsdarstellungen. Jugendliche ab 16 Jahren sind gleichwohl fähig, diese Darstellungen im Kontext der realitätsfernen Fantasygeschichte zu betrachten und eine entsprechende emotionale Distanz zu wahren. Zudem bieten ruhigere Alltagssituationen zwischen den Kämpfen ausreichende Entlastungsmöglichkeiten. Eine überfordernde oder verrohende Wirkung lässt sich ausschließen.
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FSK ab 16 freigegeben
Deskriptoren: Gewalt,Bedrohung,Verletzung
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Vaiana 2, USA 2024
Fortsetzung des Animationsfilms "Vaiana": Diesmal begibt sich die eigenwillige und selbstbewusste Vaiana nach einer Weisung ihrer Vorfahren mit mehreren Freunden auf die Suche nach einer fremden Insel und anderen Inselvölkern. Dabei müssen sie und ihre Unterstützer mehrere Abenteuer bestehen. Der Fantasy-Abenteuerfilm ist insgesamt hell und freundlich gestaltet, enthält aber auch mehrere düstere, bedrohliche und traurige Situationen. Diese Szenen werden aber stets schnell und positiv aufgelöst, sodass auch bei Kindern im Vorschulalter keine Überforderungen oder nachhaltige Ängstigungen zu befürchten sind. Zudem bieten zahlreiche humorvolle Situationen und lustige Figuren ausreichende Entlastungsmöglichkeiten. Auch das ausführliche Happy-End und die positive Botschaft des Films tragen zur Entlastung bei. Negative Wirkungen lassen sich daher bei Kindern aller Altersstufen ausschließen.
Vaiana 2
Trailer ab 0 Jahren
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FSK ab 0 freigegeben/Freigegeben ohne Altersbeschränkung
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VENA, D 2024
Sozialdrama über eine suchtkranke junge Frau, die ungewollt schwanger wird, jedoch mit Unterstützung einer Hebamme trotz ihrer schwierigen Lebenssituation und drohendem Verlust ihres Kindes Hoffnung und Zuversicht entwickelt. Der Film behandelt ernste und bedrückende Themen wie Drogenabhängigkeit, Armut und soziale Ausgrenzung. Dies geschieht in einer Weise, die ein Publikum ab 12 Jahren zwar emotional fordert, aber nicht überfordert. Der Film behält stets eine positive Grundstimmung und ermöglicht der Hauptfigur hoffnungsvolle Zukunftsausblicke, die für Zuschauende ab 12 Jahren nachvollziehbar sind und entlastend wirken. Auch der Drogenkonsum wird eindeutig kritisch und in keiner Weise verherrlichend oder verharmlosend dargestellt. Negative Vorbildwirkungen sind daher nicht zu befürchten.
VENA
Trailer ab 12 Jahren
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Drogenkonsum,belastende Themen
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Die FSK-Kennzeichnungen erfolgen auf der Grundlage von §§ 12, 14 Jugendschutzgesetz. Sie sind gesetzlich verbindliche Kennzeichen, die von der FSK im Auftrag der Obersten Landesjugendbehörden vorgenommen werden. Die FSK-Kennzeichnungen sind keine pädagogischen Empfehlungen, sondern sollen sicherstellen, dass das körperliche, geistige oder seelische Wohl von Kindern und Jugendlichen einer bestimmten Altersgruppe nicht beeinträchtigt wird
Nach einer vollständigen Sichtung des Films besprechen die Mitglieder des Prüfausschusses den Film unter filmanalytischen Aspekten, wie Genre, Erzählstruktur, Themen, Figurenzeichnung, Spannungserzeugung, Bildgestaltung, Kulisse und Ausstattung, Kameraarbeit, Schnitt, Musik, Vertonung, Farb- und Lichtgestaltung.
Anschließend geht es um die vermutete Gesamtwirkung des Films auf Kinder und Jugendliche. Folgende Beurteilungskriterien werden vom Prüfausschuss in den Blick genommen: Bedeutung einzelner Szenen in Relation zum gesamten Film, Fiktionalität oder Realitätsnähe, jugendschutzrelevante Inhalte wie Gewalt, Drogen, Sexualität, Rollenbilder, Verhältnis von spannungsreichen zu entlastenden Szenen sowie Identifikationsfiguren, Helden und die Aussage des Films.
Für die Altersfreigabe eines Films spielen Wirkungsrisiken wie Beeinträchtigung aufgrund von ängstigung, übererregung, negative Vorbildverhalten oder Desorientierung die entscheidende Rolle.
Um eine größtmögliche Transparenz im Jugendmedienschutz zu gewährleisten, veröffentlich die FSK seit Oktober 2010 zum Starttermin von Kinospielfilmen Begründungstexte zu den jeweiligen Altersfreigaben. Eltern, Kinder, Jugendliche und andere Interessierte können sich so direkt über die Hintergründe einer Freigabe informieren. Bitte beachten Sie, dass für Dokumentarfilme, DVD-, Blu-ray- und Video-Veröffentlichungen sowie für Filme mit dem Kennzeichen "FSK ab 18/Keine Jugendfreigabe" derzeit keine individuellen Begründungen veröffentlicht werden.
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