Petrov's Flu
RUS 2021
151 min 59 sek
Farbfilm Verleih GmbH, Berlin
Die Tragikomödie spielt im postsowjetischen Russland und erzählt von einer Familie, die von Grippe-Infekten geplagt wird. Während der Vater in Comics Alltagssituationen festhält, findet seine Frau Gefallen daran, übergriffige Männer mit dem Küchenmesser zu ermorden. Mit Mitteln der Groteske und vielen Überzeichnungen entwickelt der Film ein düsteres Gesellschaftsporträt. Dabei lässt er Realität, Rückblenden und Halluzinationen bisweilen nahtlos ineinander übergehen. Einzelne Darstellungen von Gewalt, darunter auch in Kombination mit sexueller Aktivität, sowie von Verletzungen und selbstschädigendem Verhalten sind im Rahmen der stilisierten Inszenierung für 16-Jährige auf der Basis ihrer Lebens- und Medienerfahrung ohne Überforderung zu verarbeiten. Da die entsprechenden Momente nie ausgespielt sind, die Hauptfiguren sich kaum zur Identifikation anbieten und zudem das gesamte Setting die Distanzierung erleichtert, kann diese Altersgruppe das Geschehen kritisch reflektieren, ohne dass das Risiko einer Beeinträchtigung besteht.
FSK ab 16 freigegeben
Stabangaben
Regie: | Kirill Serebrennikov |
Drehbuch: | Kirill Serebrennikov |
Freigabedaten
Die FSK-Kennzeichnungen erfolgen auf der Grundlage von §§ 12, 14 Jugendschutzgesetz. Sie sind gesetzlich verbindliche Kennzeichen, die von der FSK im Auftrag der Obersten Landesjugendbehörden vorgenommen werden. Die FSK-Kennzeichnungen sind keine pädagogischen Empfehlungen, sondern sollen sicherstellen, dass das körperliche, geistige oder seelische Wohl von Kindern und Jugendlichen einer bestimmten Altersgruppe nicht beeinträchtigt wird
Nach einer vollständigen Sichtung des Films besprechen die Mitglieder des Prüfausschusses den Film unter filmanalytischen Aspekten, wie Genre, Erzählstruktur, Themen, Figurenzeichnung, Spannungserzeugung, Bildgestaltung, Kulisse und Ausstattung, Kameraarbeit, Schnitt, Musik, Vertonung, Farb- und Lichtgestaltung.
Anschließend geht es um die vermutete Gesamtwirkung des Films auf Kinder und Jugendliche. Folgende Beurteilungskriterien werden vom Prüfausschuss in den Blick genommen: Bedeutung einzelner Szenen in Relation zum gesamten Film, Fiktionalität oder Realitätsnähe, jugendschutzrelevante Inhalte wie Gewalt, Drogen, Sexualität, Rollenbilder, Verhältnis von spannungsreichen zu entlastenden Szenen sowie Identifikationsfiguren, Helden und die Aussage des Films.
Für die Altersfreigabe eines Films spielen Wirkungsrisiken wie Beeinträchtigung aufgrund von ängstigung, übererregung, negative Vorbildverhalten oder Desorientierung die entscheidende Rolle.
Um eine größtmögliche Transparenz im Jugendmedienschutz zu gewährleisten, veröffentlich die FSK seit Oktober 2010 zum Starttermin von Kinospielfilmen Begründungstexte zu den jeweiligen Altersfreigaben. Eltern, Kinder, Jugendliche und andere Interessierte können sich so direkt über die Hintergründe einer Freigabe informieren. Bitte beachten Sie, dass für Dokumentarfilme, DVD-, Blu-ray- und Video-Veröffentlichungen sowie für Filme mit dem Kennzeichen "FSK ab 18/Keine Jugendfreigabe" derzeit keine individuellen Begründungen veröffentlicht werden.
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